Datenschutzinformation
Der datenschutzrechtliche Verantwortliche (Pro Juventute, Österreich) würde gerne mit folgenden Diensten Ihre personenbezogenen Daten verarbeiten. Zur Personalisierung können Technologien wie Cookies, LocalStorage usw. verwendet werden. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:

Am Du zum Ich

Perspektiven aus dem Expert*innenworkshop mit Prof. Henri Julius 

Theorien leiten unser Handeln. Ob bewusst oder unbewusst – unsere Annahmen über die Welt, den Menschen und seine Bindungen bilden den Ausgangspunkt dafür, wie wir mit Anderen in Beziehung treten. Dieses In-Beziehung-Treten bildet den Kern unserer sozialpädagogischen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien und bedarf professioneller Ausgestaltung und Reflexion.

Fach- und Führungskräfte aller Bereiche unserer Organisation fanden dazu Gelegenheit bei einem unserer internen Expert*innen-Workshops: Henri Julius, Forscher und Experte im Bereich bindungs- und beziehungsgeleitetes Arbeiten bot uns Gelegenheit, aktuelle Erkenntnisse aus der neurowissenschaftlichen Forschung im Hinblick auf unsere sozialpädagogische Praxis zu diskutieren.

Die gute Nachricht dazu: Bindungsmuster verfestigen sich zwar im Zuge gleichartiger Erfahrungen, sind aber nicht auf ewig festgeschrieben. Die Neuroplastizität unserer Gehirne ermöglicht es lebenslang, über korrigierende Erfahrungen an den Bindungsmustern und dem Beziehungsverhalten zu arbeiten.

Beratungssituation mit einer Jugendlichen.
Tragfähige Bindungen

Für unsere Pädagogik bedeutet dies zum einen, Arrangements zu schaffen, in dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene sich sicher fühlen, explorieren und sich öffnen können gegenüber positiven Bindungsangeboten. Zum anderen müssen wir Sensibilität dafür entwickeln, wie unsere Beziehungsangebote bei den jungen Menschen aufgrund ihrer Bindungsbiografien ankommen und was sie bewirken – nicht mit dem Ziel, erwünschtes oder vorhersehbares Verhalten „anzuerziehen“.

Stattdessen möchten wir gemeinsam Schritte in Beziehungen setzen, die dem Gegenüber Wege auftun, sein Leben in tragfähigen, positiven Bindungen zu gestalten.

Das ermöglicht es uns gleichermaßen wie den Menschen, die wir begleiten, zu wachsen und, wie es Martin Buber formuliert hat, am Du zum Ich zu werden.

Über den Vortragenden

Prof. Dr. Henri Julius forscht und lehrt am Institut für Sonderpädagogische Entwicklungsförderung und Rehabilitation der Universität Rostock.

Mit Ihrer Spende schenken Sie einem Kind eine neue Perspektive.